Letztes Jahr betrat Pressesprecher Peter Schmidt zu den Klängen des Liedes „Saunaboy“ von Tommy Engel die Bühne und überreichte Prinz Thomas II. – nur im roten Bademantel bekleidet – sehr zur Erheiterung aller anwesenden Damen im Vereinshaus einen Wellnessgutschein als Präsent. Und dieses Jahr?
Doch zunächst zur Story: Letzte Session wirbelte Sitzungsleiter Dominik Jansen durch die „fidele Eule“ – so benannt nach dem Maskottchen der Grossen Karnevalsgesellschaft – und begrüßte viele Interpretinnen und Interpreten. Doch dieses Jahr läuft er schimpfend über die Bühne. Was ist vorgefallen? Nun, Prinz Markus II. hat sich mit seinem Hofstaat angekündigt, doch die Kneipe steckt mitten in Renovierungsarbeiten und an eine regulären Kneipensitzung ist nicht zu denken. Doch da der Worringer Narrenherrscher schon einmal vor der Tür steht, findet die Sitzung dann kurzerhand vor Bauzäunen, Absperrgittern und Farbeimern statt und das Cha-os nimmt seinen Lauf…
Und so konnte dann Dominik Jansen trotz Baustelle viele Gäste auf der „improvisierten“ Bühne im Worringer Vereinshaus, die von Karin Först sowie von dem Wagen- und Bühnenbau unter der Leitung von Hans-Jürgen Schlimgen liebevoll gestaltet wurde, begrüßen, allen voran Prinz Markus II. (Markus Drescher) von der KG Immerfroh. Und weil es dem Prinzen in der „fidelen Eule“ trotz Baumaßnahmen so gut gefiel, blieb er den ganzen Abend in der Kneipe und konnte viele Auftretende bestaunen. So trat unter anderem Fiona Ameis mit dem Lied „Immer noch do“ auf. Marietta Wirtz animierte das Publikum „Dann trecke mer nom Zillikensplatz“ zum Mitsingen. Dieses wunderschöne Lied mit Lokalkolorit stammte aus der Feder des im Jahr 2020 verstorbenen Ehrenmitglieds Rudi Michel. Andrea Jansen mit „Ävver mit ner Quetsch“ und ihre Tochter Silke Jansen mit „Bütze deluxe“ überzeugten ebenfalls das Publikum. Alle Lieder wurden von dem musikalischen Leiter Dr. Siegmund Pchalek einstudiert. Ein weite-rer musikalischer Höhepunkt war die hauseigene Band „The Moaning Boanes“ mit Hans-Josef Dittebrand (Gesang), Dr. Holger Miebach (Schlagzeug), Dr. Siegmund Pchalek (Key-board), Hans-Jürgen Schlimgen (Gitarre), Harald Schlimgen (Gitarre, Gesang), Gino Usai (Bass) und Oliver Wendling (Gesang), die zu bekannten Rockmelodien neue Texte verfasst haben. Verantwortlich für den Sitzungsablauf zeigten sich übrigens die beiden Literaten An-drea Jansen und – neu an Bord – Oliver Wendling.
Und getanzt wurde natürlich auch in der Kneipensitzung: So konnten sowohl das Kindertanz-korps (Leitung: Nadine Flögel und Vanessa Thoma) als auch das Funkenkorps (Leitung: Kommandant Fabian Kircher) mit seinem Mariechen Sabrina Gaugler und seinem Tanz-offizier Stephan Nosbüsch zeigen, warum sie aus dem Worringer Fastelovend nicht mehr wegzudenken sind. Nächstes Jahr feiert das tanz- und feierfreudige Funkenkorps übrigens sein 75-jähriges Gründungsjubiläum. Und natürlich stattete auch die Majorettengarde (Leitung: Jessica Büscher und Stefanie Schulz) der „fidelen Eule“ einen Besuch ab. Nicht fehlen durfte dabei ihre Hymne „La Sorella“ von James Last.
Und was wäre eine Kneipensitzung ohne Rednerinnen und Redner? Andrea und Silke Jansen als „die zwei us der Lohn“, der „drüje Pitter“ Herbert Meudt, die „zwei Funken“ Lukas Rös-gen und Alexander Wild sowie „Dieter & Steffi“ alias Dieter Pilz und Stefanie Schulz be-geisterten mit ihren Darbietungen das Publikum in der „fidelen Eule“
Verabschiedet wurden dann am Ende dieser kurzweiligen Sitzung alle Gäste mit dem Lied „Kutt jot heim“, dargebracht von Claudia Hund und Marietta Wirtz. Am Ende dieses Abends zeig-ten sich Hausherr Dominik Jansen und Prinz Markus II. sehr zufrieden mit den Darbietungen aller Gäste, so dass einer weiteren Kneipensitzung sicherlich nichts mehr im Wege stehen wird. Dies sahen auch die zahlreichen Besucher dieses Abends. Sie hätten gerne noch mehr Auffüh-rungen gesehen, doch auch der schönste Abend hat nun Mal ein Ende. Anschließend konnte man sich dann noch das ein oder andere Kölsch in einer der – leider nur noch wenigen – real existierenden Worringer Kneipen zu Munde führen und den Abend Revue passieren lassen.
Und wie zeigte sich dieses Jahr Peter Schmidt? Nun, er lugte mit nacktem Oberkörper hinter dem Bauzaun hervor und fragte die anwesenden Gäste, ob sie nicht seinen roten Bademantel gesehen hätten, den er letztes Jahr möglicherweise in der „fidelen Kneipe“ vergessen hatte. Doch seine Suche war vergebens, ebenso der Blick auf die untere Hälfte seines Astralkörpers. Der Bademantel war nicht auffindbar. So muss er sich wohl nächste Session etwas anderes zum Ankleiden suchen…
Bericht: Peter Schmidt
Fotos: Bianca Bochem, Thomas Bochem